In der aktuellen Folge des Online-Marketing-Debatte Podcasts diskutieren die SEO-Experten Jens Mönning und Jan Krösche das grundlegende Thema der Google-Auffindbarkeit von Webseiten, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen sowie für Selbstständige.
Dabei werden sowohl die Möglichkeiten zur aktiven Beeinflussung des Rankings als auch die Kriterien beleuchtet, nach denen Google Webseiten auswählt und in den Suchergebnissen platziert. Im Fokus steht die Frage, wie Unternehmen ihre Online-Präsenz optimieren können, um in der Google-Suche besser sichtbar zu werden und potenzielle Kunden zu erreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sichtbarkeit einer Website ist mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflussbar:
Die Platzierung einer Webseite in den Google-Suchergebnissen ist nicht zufällig, sondern kann durch gezielte Maßnahmen aktiv beeinflusst werden.
- Google-Kriterien müssen erfüllt werden:
Um eine gute Sichtbarkeit zu erreichen, muss die eigene Webseite die Kriterien erfüllen, die Google für hilfreiche Informationen und Webseiten festlegt und regelmäßig aktualisiert.
- Relevante Keywords sind entscheidend:
Die Webseite muss die Keywords enthalten, für die man gefunden werden möchte, idealerweise im regionalen Kontext (z.B. „Physiotherapeut Freiburg“) und an wichtigen Stellen wie Titel, Überschriften, Inhalt und Meta Tags.
- Hochwertiger und umfassender Inhalt ist unerlässlich:
Google bevorzugt Webseiten, die detaillierte und informative Inhalte zu ihren Leistungen und relevanten Themen bieten. Es gibt keine Abkürzung, Expertise muss durch Texte, Bilder und Beispiele untermauert werden.
- Die Startseite muss relevant sein:
Die Hauptüberschrift (H1) sollte das wichtigste Keyword enthalten, und es ist sinnvoll, direkt auf der Startseite zu zeigen, worum es geht (z.B. „Physiotherapie Freiburg“) und gegebenenfalls Fotos des Teams und der Praxis zu präsentieren.
- Leistungsseiten sind wichtig:
Neben der Startseite sollten für alle angebotenen Leistungen separate Unterseiten erstellt werden, die das Thema detailliert behandeln und relevante Keywords enthalten.
- Beweise und Empfehlungen stärken die Glaubwürdigkeit:
Kundenstimmen (Bewertungen) und Empfehlungen bzw. Verlinkungen von anderen relevanten Webseiten (Backlinks) sind wichtig, um Google die Wertigkeit der eigenen Seite zu signalisieren.
Kann die Auffindbarkeit einer Webseite bei Google beeinflusst werden?
Die Auffindbarkeit einer Webseite bei Google kann definitiv aktiv beeinflusst werden. Die „zehn blauen Links“ in den Suchergebnissen sind nicht zufällig, sondern basieren auf Kriterien, die Google anhand seines Algorithmus festlegt. Zwar trifft Google letztendlich die Auswahl, welche Seiten prominent angezeigt werden, aber Webseitenbetreiber haben zahlreiche Möglichkeiten, ihre Seite so zu gestalten und zu optimieren, dass sie Googles Kriterien für hilfreiche und relevante Informationen besser erfüllen. Je besser eine Webseite diese Kriterien bedient, desto höher kann ihre Sichtbarkeit und ihr Ranking in den Suchergebnissen sein.
Was passiert, wenn eine neue Webseite online geht?
Eine neue Webseite ist nach der Indexierung durch Google (was einige Zeit, sogar Wochen, dauern kann) zunächst in der Regel nicht auf den vorderen Plätzen für stark umkämpfte Suchbegriffe wie „Physiotherapeut Freiburg“ zu finden. Da es in der Regel bereits etablierte Physiotherapiepraxen mit optimierten Webseiten gibt, startet eine neue, unoptimierte Seite tendenziell weiter hinten in den Suchergebnissen. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist die Arbeit, die unternommen werden muss, um die Webseite so zu verbessern, dass sie sich an den besser optimierten Webseiten „vorbeischlängelt“ und in den Suchergebnissen nach oben kommt.
Welche Rolle spielen Keywords und der Standort?
Um die regionale Auffindbarkeit zu verbessern, sollte ein Physiotherapeut in Freiburg zunächst sicherstellen, dass relevante Keywords wie „Physiotherapeut Freiburg“, „Physio Freiburg“ oder „Physiotherapie Praxis Freiburg“ prominent auf der Webseite platziert sind. Dies betrifft insbesondere den Inhalt der Startseite, die Hauptüberschrift (H1), idealerweise auch Hauptmenüpunkte und die Metadaten (Title und Description), die in den Google-Suchergebnissen angezeigt werden (Snippets). Zudem ist es wichtig, die Adresse der Praxis auf der Webseite anzugeben, da ein lokaler Bezug für Dienstleistungen wie Physiotherapie entscheidend ist. Es empfiehlt sich, die gewünschten Suchbegriffe im regionalen Kontext zu verwenden.
Wie wichtig ist der Inhalt der Webseite?
Inhalte spielen eine entscheidende Rolle für die Google-Auffindbarkeit. Wenn eine Webseite nicht klar kommuniziert, welche Dienstleistungen oder Informationen sie anbietet, kann sie von Suchmaschinen nicht relevanten Suchanfragen zugeordnet werden. Google muss wie eine „Maschine“ mit relevantem „Futter“ in Form von Überschriften, Titeln, Texten, Bildern und Keywords versorgt werden. Die Optimierungsarbeit beginnt damit, herauszufinden, für welche geschäftsrelevanten Suchbegriffe man gefunden werden möchte und diese dann strategisch in die Webseite zu integrieren. Es reicht nicht aus, nur grundlegende Informationen wie Öffnungszeiten zu präsentieren. Stattdessen ist es wichtig, ausführliche und informative Inhalte zu den angebotenen Leistungen zu erstellen und dabei auch spezifischere Suchanfragen der Nutzer zu berücksichtigen (z.B. „Knieschmerzen Freiburg“, „Physiotherapie nach Knie-OP in Freiburg“).
Warum reichen Standard-Webseiten nicht aus?
Eine Webseite, die lediglich aus einer Startseite, einem „Über uns“-Bereich, Datenschutz und Impressum besteht, ist für eine gute Google-Auffindbarkeit in der Regel nicht ausreichend. Vielmehr sind detaillierte Leistungsseiten unerlässlich. Google hat eine Vorstellung davon, welche Themen zu einem bestimmten Bereich wie Physiotherapie dazugehören (z.B. Krankengymnastik, manuelle Therapie, Reha-Sport). Daher ist es sinnvoll, für jede angebotene Leistung eine separate Unterseite zu erstellen und diese mit spezifischen Keywords und ausführlichen Informationen zu optimieren. Auch Alleinstellungsmerkmale einer Praxis, wie beispielsweise „Krankengymnastik am Gerät“, sollten auf eigenen Unterseiten hervorgehoben werden. Dabei gelten für die Optimierung dieser Unterseiten dieselben Prinzipien wie für die Startseite: prominente Platzierung relevanter Keywords und die Bereitstellung bestmöglicher Informationen für Nutzer und Google. Es ist wichtig, sich in die potenziellen Patienten hineinzuversetzen und deren Suchanfragen zu berücksichtigen. Neben allgemeinen Begriffen wie „Physiotherapie Freiburg“ suchen Nutzer möglicherweise auch nach spezifischeren Problemen wie „Knieschmerzen Freiburg“ oder „Physiotherapie nach Knie-OP in Freiburg“. Solche Fragestellungen sollten im Inhalt der Webseite aufgegriffen werden, beispielsweise durch Zwischenüberschriften oder einen FAQ-Bereich.
Gibt es Abkürzungen oder „Geheimtipps“?
Oftmals herrscht bei neuen Kunden die Vorstellung, dass weniger Text auf der Webseite besser sei, da die Informationen ja bereits überall im Internet verfügbar sind. Doch Jens Mönning betont, dass es keine Abkürzung gibt. Um von Google als relevant eingestuft zu werden, muss die Webseite eigene, qualitativ hochwertige Inhalte bieten, die die Kompetenz und das Angebot des Unternehmens verdeutlichen. Auch die Idee, einfach auf Wikipedia-Artikel oder Fachblätter zu verlinken, ist aus SEO-Sicht nicht zielführend. Ebenso wenig zielführend ist die Annahme, Google direkt „beeinflussen“ zu können. Stattdessen gilt das Prinzip: „Man muss laut sein“ und auf sich aufmerksam machen, vergleichbar mit einem Wochenmarktverkäufer, der seine Ware anpreist. Diese Aufmerksamkeit muss nicht nur über die eigene Webseite, sondern auch durch Aktivitäten in sozialen Medien oder auf anderen relevanten Plattformen generiert werden.
Wie liefert man Google „Beweise“ für die Qualität der Webseite?
Die Webseite sollte potenziellen Kunden beratend zur Seite stehen und wie eine digitale Broschüre wirken, indem sie Argumente, Informationen und Beweise für die eigene Expertise liefert. Im Online-Bereich gibt es hier sogar mehr Möglichkeiten als auf einem physischen Markt. Kundenrezensionen und -stimmen, die auf der Webseite präsentiert werden, können einen großen Vertrauensvorteil schaffen. Auch Empfehlungen und Backlinks von anderen themenrelevanten Webseiten oder Plattformen signalisieren Google die Wertigkeit der eigenen Seite. Letztendlich geht es darum, der Suchmaschine „Beweise“ dafür zu liefern, dass die eigene Webseite besser und relevanter ist als die der Wettbewerber.
Was tun bei schlechtem Ranking für wichtige Keywords?
Angenommen, eine Webseite rankt für das wichtigste Keyword, beispielsweise „Physiotherapie Freiburg“, sehr schlecht (Seite 3 oder 4). In diesem Fall lohnt es sich zu analysieren, was auf den Webseiten der Top-Platzierungen (Platz 1 bis 5/6) passiert. Mithilfe von speziellen Tools kann zudem die historische Entwicklung der Rankings und mögliche Auswirkungen von Google-Updates untersucht werden. Anschließend gilt es, die Unterschiede im Inhalt, im Wissensangebot und in der Darstellung der Leistungen zu identifizieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verständlichkeit der Inhalte für die Nutzer. Google legt Wert darauf, dass die Suchergebnisse direkte Antworten liefern, was durch die zunehmende Integration von KI-basierten Übersichten in der Suche noch verstärkt wird. Daher sollte man analysieren, welche Fragen zu relevanten Themen in der Google-Suche auftauchen und sicherstellen, dass die eigene Webseite entsprechende Antworten in verständlicher Form bereithält.
Hier noch einmal die 7 wichtigsten Tipps zur Optimierung der Sichtbarkeit einer Website:
- Verwenden Sie relevante Keywords in Kombination mit dem Standort.
Integrieren Sie Begriffe, für die Sie gefunden werden möchten (z.B. „Physiotherapeut“) zusammen mit Ihrem Standort (z.B. „Freiburg“) prominent auf Ihrer Webseite. Dies sollte im Titel, in den Überschriften (insbesondere der H1), im Text und in den Metatexten erfolgen. - Erstellen Sie hochwertigen und relevanten Inhalt.
Liefern Sie Google und potenziellen Kunden ausführliche Informationen zu Ihren Angeboten. Beschreiben Sie Ihre Leistungen detailliert auf eigenen Unterseiten. - Optimieren Sie die Hauptüberschrift (H1).
Platzieren Sie hier direkt das wichtigste Keyword, anstatt allgemeiner Begrüßungen wie „Herzlich willkommen“. Es sollte nur eine H1 pro Seite geben. - Berücksichtigen Sie spezifische Suchanfragen Ihrer Zielgruppe.
Versetzen Sie sich in Ihre potenziellen Kunden hinein und bieten Sie Antworten auf deren Fragen und Probleme (z.B. „Physiotherapie nach Knie-OP Freiburg“) durch thematische Inhalte oder einen FAQ-Bereich. - Integrieren Sie Bilder und andere Medien.
Lockern Sie Ihre Webseite mit Grafiken und Bildern auf, idealerweise mit relevanten Motiven wie dem Team oder den Praxisräumen, da diese möglicherweise auch in den Suchergebnissen angezeigt werden können. - Sammeln Sie Kundenstimmen und Empfehlungen.
Nutzen Sie Kundenrezensionen und Testimonials, um Ihre Glaubwürdigkeit und Qualität zu beweisen. Bauen Sie Backlinks von anderen relevanten Webseiten und Plattformen auf, da diese für Google als Empfehlungen gelten. - Analysieren Sie die Konkurrenz und passen Sie Ihre Strategie an.
Untersuchen Sie, was die Webseiten auf den ersten Google-Plätzen für Ihre relevanten Keywords gut machen und wo Sie sich unterscheiden. Achten Sie auf die Verständlichkeit Ihrer Inhalte und darauf, ob diese direkte Antworten auf Suchanfragen liefern.
Die Verbesserung der Google-Auffindbarkeit einer Webseite ist ein fortlaufender Prozess, der ein tiefes Verständnis der Google-Kriterien und der Bedürfnisse der potenziellen Kunden erfordert. Es geht darum, relevanten und qualitativ hochwertigen Inhalt zu erstellen, die richtigen Keywords strategisch zu platzieren und die Webseite sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer optimal zu gestalten. Abkürzungen oder „Geheimtipps“ gibt es nicht; stattdessen ist kontinuierliche Arbeit und die Bereitschaft, sich mit den Entwicklungen im Bereich Suchmaschinenoptimierung auseinanderzusetzen, entscheidend. Durch die konsequente Umsetzung der besprochenen Maßnahmen können Unternehmen ihre Online-Sichtbarkeit nachhaltig verbessern und so neue Kunden gewinnen. Die Analogie des Wochenmarktverkäufers verdeutlicht, dass neben der Qualität des Angebots auch die aktive Kommunikation und die Schaffung von Aufmerksamkeit unerlässlich sind, um im digitalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.