Die Vergabe von Dateinamen ist eine häufig wenig beachtete, aber dennoch aus mehreren Perspektiven wichtige Angelegenheit. Folgende Dimensionen sollen in diesem Artikel dargestellt werden:
- Technische Aspekte
- Die SEO-Perspektive
- Usability
Technische Aspekte
Auch wenn sich im Vergleich zu früher viel getan hat, Sonderzeichen jeglicher Art sind und bleiben eine häufige Stolperfalle im Internet. Während Umlaute & Co in normalen Texten i.d.R. keine Problem verursachen, sieht es innerhalb von Dateinamen anders aus.
Folgende Punkte sollten Sie beachten:
- Ältere Content Management Systeme können generell Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Dateien mit Sonderzeichen haben.
- In URLs (wenn Sie z.B. einen Link zu einem PDF versenden wollen) werden Sonderzeichen konvertiert und der Dateiname ist nur noch eingeschränkt lesbar. Im Folgenden Beispiel werden u.a. Leerzeichen durch %20 ersetzt. Die URLs sieht auf den ersten Blick nur noch wenig vertrauenswürdig aus:
- Anders als auf dem heimischen Rechner, macht die Groß-/Kleinschreibung auf vielen Webseiten einen Unterschied. Würden Sie „meinbild.jpg“ in mein „MeinBild.jpg“ umbenennen, so kann es je nach Serverkonfiguration sein, dass das Bild nicht mehr richtig referenziert werden kann.
Es empfiehlt sich daher, auch Sonderzeichen (auch Leerzeichen!) in Dateinamen zu verzichten und eine einheitliche Schreibweise (z.B. durchgehend klein geschrieben) zu achten.
Die SEO-Perspektive
Der Namen einer Datei ist für Google & CO der erste Hinweis, um was es sich bei dem vorgefundenen Bild handeln könnte. Logischerweise wäre eine Dateiname der Gestalt „bild01.jpg“ wenig aussagekräftig. Der Name einer Datei sollte also immer einen beschreibenden Charakter haben.
Dabei sollten Sie aber nicht auf die Idee kommen, gewaltsam Keywords in den Dateinamen unterzukriegen: seo-suchmaschinenoptimierung-beigooglegefundenwerden-platzeinsranking.pdf wäre definitiv keine sinnvolle Bezeichnung. Besser wäre vielleicht seo-tipps.pdf.
Ein weiterer spannender Fall sind mehrsprachige Webseiten. Hier stellt sich die Frage, welche Dateinamen User mit anderen Sprachen sehen (sollen). Nicht selten, ist der folgenden Ansatz zu sehen:
Deutsch Seite: Anleitung_Geraet_XY_de.pdf
Englische Seite: Anleitung_Geraet_XY_en.pdf
Es sollte schnell klar werden, wo das Problem ist. Die Abkürzung de bzw. en mag für den Redakteur nützlich sind, doch was hilft einem englischsprachigen Kunden die Bezeichnung „Anleitung_Geraet..“? Nichts.
Folgende Lösung wäre sinnvoller:
Deutsche Seite: Anleitung_Geraet_XY.pdf
Englische Seite: manual_appliance_XY.pdf
Usability
Was Dateinamen und Usability miteinander zu tun haben, zeigt die folgende Grafik sehr anschaulich:
Finden Sie das richtige PDF! Diese Problematik kann in Content Management Systeme , aber bei sehr langen Dateinahmen auch auf lokalen Computern vorkommen. Konkret: zu lange Dateinamen sind für den User selbst bei vollständiger Darstellung unschön zu lesen und sollte sich daher auf die wesentlichen Informationen beschränken.
Ein wichtiger Punkt zum Schluss
Neben den genannten Tipps, ist noch ein Punkt wichtig: wenn Sie Dateinamen aus welchen Gründen auch immer umbenennen, vergessen Sie die Redirects nicht! Ein gutes CMS verarbeitet Namensänderungen automatisch, so dass „onpage“ alles Links auf die Dateien weiterhin funktionieren.
Doch was ist mit externen Verlinkungen? Diese gehen ja meist direkt auf die Datei, ändern sich der Dateiname, läuft die externe Verlinkung ins Leere. Das ist ärgerlich, werden doch beispielsweise Checkliste oder Infografiker sehr gerne verlinkt.
Also, so trivial das Thema eigentlich ist, so viel Potenzial – im guten wie im schlechten – birgt es in sich.