Die Zahl der Seiten, die mit https aufgerufen worden sind, ist in den letzten Monaten spürbar angestiegen. Mehr als die Hälfte der geladenen Webseiten und über zwei Drittel der auf Webseiten verbrachten Zeit von Chrome-Nutzern am Desktop werden inzwischen via https abgewickelt. Googles Browser sammelt bei entsprechender Einstellung die Daten und ermöglicht solche Statistiken.
Vergleicht man die Werte von Anfang 2015 mit aktuellen von diesem Jahr, so erkennt man betriebssystemübergreifend eine durchschnittliche Steigerung von ca. 10% bei der Zahl via https geladenen Webseiten. Google geht davon aus, dass sich der Trend in den nächsten Monaten weitern fortsetzen wird.
Warum Sie auch auf https umstellen sollten
Google befeuert die Entwicklung für mehr Sicherheit im Netz selber aktiv. Der Chromebrowser wird ab kommendem Jahr nicht verschlüsselte Webseiten mit einem Warnsymbol (rotes X), statt des bisherigen neutralen Info-Zeichens markieren.

Verschlüsselte Seiten werden mit einem grünen Icon versehen

Das bisherige neutrale Info-Icon wird ab nächstem Jahr durch ein Warnsymbol ersetzt. Auch andere Browser gehen ähnliche Wege. Der Firefox warnt z.B. vor Passwortworteingaben auf http-Seiten.
Durch die genannten Umstellungen bekommen mit https geschützte Webseiten auch beim User einen klaren Vertrauensbonus, während nicht geschützte Webseiten weniger vertrauenswürdig erscheinen.
Dazu kommt, dass https eines der wenigen Kriterien ist, von denen Google hat verlautbaren lassen, dass es ein klares positives Rankingsignal ist! Schon deshalb empfehlen wir Ihnen, Ihre Webseiten durchgehend auf https umzustellen.
Was müssen Sie bei der Umstellung auf https beachten?
Generell ist die Umstellung auf https technisch betrachtet keine große Angelegenheit. Sie müssen beim Hoster ein sogenanntes SSL-Zertifikat bestellen und dieses auf Ihre Webseite schalten lassen. Das erfolgt normalerweise innerhalb weniger Tage.
Ist dieser Schritt erfolgt, sollten Sie auf jeden Fall für eine Weiterleitung aller http-Aufrufe auf die entsprechenden https-URLs sorgen! Dieser Schritt ist essentiell und kann meistens mit wenigen Zeilen Code in der .htaccess-Datei umgesetzt werden.
Sollten bei den Weiterleitungen Fehler passieren oder diese gar gänzlich weggelassen werden, gefährden Sie die bisherigen Rankings Ihrer Webseite. Prüfen Sie die Funktion der Weiterleitungen daher penibel oder holen Sie sich Unterstützung bei uns!
Klassische Fehler sind:
- Keine Weiterleitung von http auf https
- Übermittlung des falschen Statuscodes
- Sämtliche http-Aufrufe werden auf die Startseite geleitet
- Aufbau von Weiterleitungsketten
Was kostet ein SSL-Zertifikat?
Die Kosten eines SSL-Zertifikates sind sehr unterschiedlich und hängen vom Grad der Datenüberprüfung des Zertifikatsinhabers ab. Aus SEO-Gesichtspunkten reichen die günstigsten Zertifikate aus.
Zertifikate werden i.d.R für eine eindeutige (Sub-)Domain ausgestellt, also z.B. für www.ihredomain.tld. Würden Sie jetzt zusätzlich login.ihrdomain.tld verschlüsseln wollen, bräuchten Sie ein weiteres Zertifikat! Gleiches gilt für Aufrufe ohne www.
Daher gibt es Wildcard-Zertifikate. Diese sind erheblich teurer, dafür können jedoch beliebige Subdomains mit https genutzt werden. Am Ende ist es eine Rechenaufgabe, um zu entscheiden, ob mehrere einzelne Zertifikate oder ein Wildcardzertifikat wirtschaftlich sinnvoller ist.
Es sei auch noch auf Let´s encrypt hingewiesen. Über diese Initiative können kostenlose Zertifikate bezogen werden! Fragen Sie einfach Ihren Hoster, ob let´s encrypt Zertifikate zur Verfügung gestellt werden.